mJC beim Pra­gue Hand­ball Cup 2025

Wah­re Grö­ße zeigt sich im Umgang mit Nie­der­la­gen.
Wenn ein Tur­nier­be­richt so star­tet, ahnt man schlim­mes, aber dem ist zum Glück nicht so…

Im dies­jäh­ri­gen inter­na­tio­na­len Hand­ball-Cup Prag über die Oster­fei­er­ta­ge spiel­ten in der Alters­klas­se mC 132 Mann­schaf­ten aus 22 Län­dern um den Sieg. Für eini­ge unse­rer Spie­ler wie Eltern war dies der ers­te Besuch die­ses Tur­niers, ande­re waren mit der drit­ten Teil­nah­me bereits alte Hasen.
Mit dem Sieg in der B‑Finalrunde der D‑Jugend im Vor­jahr im Gepäck, waren die Erwar­tun­gen an unse­re jun­ge C‑Mannschaft bzw. der Mann­schaft an sich selbst daher viel­leicht zu hoch, auch wenn allen klar war, dass unser jun­ges Team (haupt­säch­lich 2011er Jahr­gang) in Kon­kur­renz zu vie­len rei­nen 2010er-Teams antrat. Zu schaf­fen mach­te den Jungs oft, dass inter­na­tio­nal Hand­ball anders als in Ber­lin gespielt und gepfif­fen wird. Gera­de auf den für sie unge­wohn­ten star­ken Kör­per­ein­satz der Geg­ner muss­te sich ein­ge­stellt wer­den.

In der Vor­run­de spiel­ten wir in Grup­pe 18 von 22 Grup­pen mit Önne­reds HK II aus Göteborg/Schweden, United Brussels HC aus Brüssel/Belgien, CS Dina­mo Bucu­res­ti aus Bukarest/Rumänien, Hand­ball Tře­boň aus der Nähe von Budweis/Tschechien und der Mann­schaft von Nar­va aus Ber­lin um die Grup­pen­plat­zie­rung.
Das ers­te Spiel am Kar­frei­tag gegen die sehr kör­per­lich spie­len­den Göte­bor­ger ging mit 14:29 ver­lo­ren (HZ 7:15). Das nächs­te Spiel gegen Buka­rest ende­te 18:26 (HZ 11:13). Bis auf die letz­ten 3 Minu­ten spiel­ten hier unse­re Jungs aber auf Augen­hö­he mit, ein Sieg wäre drin gewe­sen.
Am Sams­tag­vor­mit­tag ging es gegen Nar­va aus Ber­lin. Für die­ses Spiel erwar­te­te kei­ner eine Über­ra­schung, da hier eine rei­ne 2010er Regio­nal­li­ga-Mann­schaft gegen unse­re haupt­säch­lich 2011er-Ober­li­ga-Mann­schaft spiel­te. Unser Team lief trotz­dem selbst­be­wusst auf die Plat­te, hier ging es nur um den Spaß. Den hat­ten die Geg­ner nicht. Nach einem frü­hen 1:0 durch unser Geburts­tags­kind Car­los stand es in der Mit­te der ers­ten Halb­zeit uner­war­tet 5:5. Nar­va muss­te sich ordent­lich anstren­gen und hol­te zur Halb­zeit ein 6:13. Über die zwei­te Halb­zeit schaff­te unse­re Trup­pe, die­sen Abstand zu hal­ten. End­stand war 15:22.

Das zwei­te Spiel am Sams­tag war gegen die tsche­chi­sche Mann­schaft, die uns mit har­tem kör­per­li­chen Ein­satz und einem her­aus­ra­gen­den Feld­spie­ler, der Nr. 2 der mC-Tor­schüt­zen­lis­te, das Leben schwer mach­te (HZ 9:15). Das Spiel ende­te 18:25. Für die Tsche­chen ging es wei­ter bis in das Ach­tel­fi­na­le der A‑Hauptrunde.

Das letz­te Spiel des Tages ging gegen die Brüs­se­ler Mann­schaft. Hier schien der ers­te Sieg wirk­lich greif­bar, bis auf die sprich­wört­lich aller­letz­te Sekun­de der zwei­ten Halb­zeit spiel­ten unse­re Jungs gleich­auf mit, zwi­schen­zeit­li­che Füh­run­gen wur­den sau­ber her­aus­ge­spielt. Stand es zur Halb­zeit 7:7, lief das Ende auf ein Unent­schie­den hin­aus, als mit dem Schluss­pfiff das ent­schei­den­de 14:15 für Brüs­sel fiel (die dann erst im Vier­tel­fi­na­le der B‑Runde aus­ge­schie­den sind).

Am Oster­sonn­tag ging es dann als Grup­pen­letz­ter in die B‑Finalrunde, der Geg­ner war Cse­pel DSE aus Budapest/Ungarn, die in ihrer Grup­pe Vier­ter gewor­den waren. Die Moti­va­ti­on unse­rer Spie­ler war groß, man war ja schließ­lich nicht nur zum Ver­lie­ren ange­reist – ein Sieg muss­te her, um im Tur­nier zu blei­ben.

Etwas außer­halb von Prag tra­fen nun zwei Mann­schaf­ten auf­ein­an­der, die hand­bal­le­risch eben­bür­tig waren. In der schau­spie­le­ri­schen Leis­tung waren unse­re Jungs aber hoff­nungs­los unter­le­gen. Hier­von zu sehr beein­druckt, stand es 9:11 in der Halb­zeit, zum Schluss 18:23 und das Tur­nier war been­det.

Auf­ste­hen, Kro­ne rich­ten, nun war eben Zeit für etwas Prag-Sight­see­ing. Die Jungs reih­ten sich in die Mas­sen der Tou­ris­ten in der Innen­stadt ein, das Schla­gen der mecha­ni­schen Uhr am Rat­haus wur­de besich­tigt, der Oster­markt auf dem Wen­zels­platz lock­te mit vie­len Lecke­rei­en und dann ging es für die Jungs ins Fol­ter­mu­se­um (Wunsch der Kin­der!). Die Nie­der­la­ge noch in den Kno­chen und auf der See­le, trieb es die Spie­ler aber in das Hotel zurück, anstatt bei Son­nen­schein zur Karls­brü­cke zu pil­gern. Die Stim­mung der Jungs bes­ser­te sich dort aber merk­lich durch gemein­sa­mes Spie­len.

Frag­te man zur Abrei­se die Spie­ler, wie Ihnen das Tur­nier gefal­len hat und wo sie nächs­tes Jahr zu Ostern sein möch­ten, war für alle klar: Natür­lich wie­der hier – dann sind wir aber der älte­re Jahr­gang …